Lübecker Nachrichten  Meldungen und Nachrichten für Schlutup 2015
11.03.2015  Schiff verliert Öl im Schlutuper Hafen	 Alarm auf der Trave: Am Mittwoch sind gegen 16.45 Uhr Retter der Feuerwachen Kücknitz und Schlutup wegen eines Schadstoff-Unfalls in den Schlutuper Hafen ausgerückt.            © Holger Kröger  Schlutup.  „Bei einem Schüttgutfrachter traten unterhalb der Wasseroberfläche geringe Mengen Hydrauliköl aus“, sagte Einsatzleiter Stefan Petersen. Die Feuerwehr habe eine Ölsperre ausgelegt, damit das Öl sich nicht weiter auf der Trave ausbreiten kann.  Das zuständige Landesamt für Küstenschutz wurde eingeschaltet. „Es ist keine größere Verschmutzung aufgetreten“, sagte der Sprecher des Landesamtes, Hendrik Brunckhorst. Das Schiff „Kaili“ sei aus Estland nach Lübeck gekommen. „Es wird jetzt überlegt, wo das Schiff repariert werden kann“, sagte Karsten Dose von der Wasserschutzpolizei aus Travemünde. In Lübeck gebe es dafür keine Möglichkeit. evo/meu
06.02.2015 Ein Stück Mauer für das Grenzmuseum Citti-Chef spendierte der Schlutuper Dokumentationsstätte ein Originalteil der Berliner Mauer.                                                                                                         Gerhard Lütje (r.) und                                                                                                         Ivo Ortlepp (l.) über-                                                                                                         gaben den Betonkoloss                                                                                                         an Ingrid Schatz (2. v. l.)                                                                                                         und Christa Gieseler.                                                                                                           © Christian Wese Schlutup. Jetzt steht zusammen, was zusammengehört. Seit gestern ziert ein drei Tonnen schweres und 3,20 Meter hohes Stück der Berliner Mauer den Eingangsbereich des Grenzmuseums. „Wir sind so glücklich, das Stück Mauer jetzt hier zu haben“, schwärmen die Museumsgründerinnen Ingrid Schatz und Christa Gieseler von ihrem jüngsten Coup. Gerhard Lütje, Chef der Kieler Handelsgesellschaft Citti, hat das Mauerstück gespendet und auch noch den Transport sowie das Aufstellen bezahlt. Das Originalstück stand jahrelang vor dem Citti- Markt in Buntekuh, war aber durch die laufenden Umbau- maßnahmen immer mehr aus dem Blickfeld geraten. Das war Ingrid Schatz, CDU- Politikerin und Vorsitzende der Grenzdokumentationsstätte, aufgefallen. Als Citti-Chef Lütje vor Kurzem bei der CDU-Fraktion im Rathaus zu Gast war — es ging bei dem Termin um die Erweiterungspläne der Handelsgesellschaft in Buntekuh —, sprach Schatz den Kieler spontan an, ob sie das Mauerstück haben könnte. Lütje sagte genauso spontan zu. Der Citti-Chef hat noch ein weiteres Originalstück der Berliner Mauer vor seiner Unternehmenszentrale in Kiel stehen. Die Überbleibsel des Eisernen Vorhangs bekam Lütje vom ehemaligen CDU- Bundestagsabgeordneten und früheren CDU- Landesvorsitzenden Peter Kurt Würzbach. Bei der gestrigen, offiziellen Übergabe des Mauerstücks ließen sich die Citti-Manager Lütje und Ivo Ortlepp das Grenzmuseum zeigen. „Ich bin nach dem Fall der Grenze mehrmals in der Woche über den damaligen Übergang gefahren“, erinnert sich Lütje. Seit 1981 besteht der Citti-Park in Buntekuh. Wenige Jahre später konnte die Kieler Handelsgesellschaft in Richtung Osten expandieren, baute Standorte in Rostock, Stralsund, Neubrandenburg und Leipzig auf. Der Citti-Park in Buntekuh profitiert bis heute von der Grenzöffnung. Center-Manager Ivo Ortlepp: „Rund 20 Prozent unserer Kundschaft kommt aus der früheren DDR.“ Die Mauer vor dem Museum wird am Sonntag, 8. Februar, mit einer Veranstaltung gefeiert. Von 11 bis 17 Uhr wird an 25 Jahre Deutsche Einheit erinnert, um 13 Uhr läuft der Film „Menschen und ihre Schicksale im Grenzgebiet“ von Uwe Ortgies. Am 15. Februar um 11 Uhr zeigt das Grenzmuseum Filme zu 25 Jahre Mauerfall. Im vergangenen Jahr besuchten rund 5000 Gäste die Dokumentationsstätte. „Sie brauchen eine bessere Ausschilderung des Museums im Verkehrsraum“, regte der Gast aus Kiel an. Das wünsche sich der Verein, der das Museum trägt, schon lange, sagte Schatz: „Die Stadt sagt, das geht nicht.“ dor
10.03.2015 Wo die Trauer jetzt einen Platz hat In der Kapelle auf dem Friedhof von St. Andreas können sich Angehörige von Verstorbenen verabschieden. Pastor Kai Schäfer (l.) zündet mit Gemeindemitglied Hans-Wilhelm Steffen und Simone Tepelmann eine Kerze an.   © Olaf Malzahn Schlutup - Wenn Verzweiflung und Trauer über den Tod eines Menschen groß sind, haben Ange-hörige in Schlutup jetzt einen Ort zum Abschiednehmen. Auf dem Friedhof von St. Andreas an der Wesloer Straße ist dafür ein Raum eingeweiht worden. „Wir wünschen uns, dass die Trauernden den Mut finden, hierher zu kommen und sich zu verabschieden", sagt Simone Tepelmann von der Friedhofsverwaltung. Manchen falle es schwer, in einem Raum mit einem toten Ange-hörigen zu gehen. Danach seien sie oft aber erleichtert, sagt Tepelmann aus ihrer Erfahrung. Sie hatte bei einem Besuch eines evangelischen Friedhofes in Neumünster einen ähnlichen Trauerraum gesehen. Die Idee, auch in Schlutup solch eine Möglichkeit zu schaffen, hatte sie mit in die Hansestadt genommen. Nach einem Vierteljahr ist jetzt auf einer Fläche von etwa zehn Quadratmetern ein Katafalk mit grünem Samtstoff zu finden, auf dem bei einem Trauerfall der Sarg liegen wird. Hier kann der Verstorbene ein letztes Mal gesehen oder besucht werden, bevor die Bestat-tung vollzogen wird. Eine hölzerne Kirchenbank steht auf der einen Seite bereit, auf der anderen kann eine Kerze angezündet werden. Die Jahre zuvor sei der Raum selten genutzt worden, sagen die Gemeindemitglieder. Von außen war er durch eine Tür zugänglich. „ Jetzt haben wir einen Durchbruch von der Kapelle machen lassen", sagt Pastor Kai Schäfer. So gibt es von dort eine barrierefreie Verbindung. Dafür musste der Boden des Trauerraumes angehoben und neu verlegt werden. An einer Wand hat der Künstler Günter Steffen ein Bild von St. Andreas gemalt. Daneben steht der Psalm „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten". Die Renovierung hat etwa 9500 Euro gekostet. „Ohne die Mittel der Possehl-Stiftung hätten  wir das nicht realisieren können", sagt Pastor Schäfer. Etwa 90 Bestattungen zählt der Friedhof jedes Jahr. evo
16.03.2015 Schlutup kämpft sich zum Sieg Fußball-Verbandsliga: Aufsteiger ringt SSC Hagen mit Einsatz und Willen nieder. TSV Schlutup - SSC Hagen-Ahrens-burg 3:2 (2:1). Dass in Schlutup schon einige gute Mannschaften gescheitert waren, wusste Hagens Trainer Michael Schmal bereits im Vorfeld der Begegnung - und war entsprechend gewarnt. Seine Befürchtungen bewahrheiteten sich dann auch, schließlich kämpfte Aufsteiger TSV auf tiefem Boden mit eisernem Willen um die drei Punkte. Der Lohn war der erste Heimsieg im Jahr 2015. Roman Wilhelm (13.) und Marcel Meier (20.) Schossen früh eine komfortable Führung heraus, ehe Dren Hoti (21.) im Gegenzug den Anschluss markierte. Erst kurz vor dem Ende fielen die weiteren Tore. Meier (84.) stellte den alten Abstand wieder her, und in der Nachspielzeit gelang Hagen durch Hoti per Foulelfmeter noch das 3:2 (90.+2). „Über die Dauer der Partie haben wir den stärkeren Willen und Zusammenhalt bewiesen. Somit ha-ben wir verdient gewonnen", freute sich der Schlutuper Betreuer Michael Hellberg. SSC-Trainer Schmal konstatierte: „Wir haben uns bei den Gegentreffern dusselig angestellt und waren schlampig in unseren Möglichkeiten. Wir sind aber auf eine zweikampfstarke Truppe gestoßen, die mit viel Herz gespielt hat." Einen Vorwurf  wollte er seiner Mannschaft dennoch nicht machen. „Einige hatten zwar nicht ihren besten Tag, aber alle haben Gas gegeben", erläuterte der Hagener Coach. rmü/ih/sta
17.03.2015 Schlutuper Schulhof braucht ein neues Gesicht Die Willy-Brandt-Schule möchte für 250000 Euro mehr Spiel- und Bewegungsfläche für die Schüler schaffen.                                                                             Von Michael Hollinde Die zwölfjährigen Zwillingsbrüder Alex und Maxi von der Jugendfeuerwehr fassen bei der Fällaktion kräftig mit an.   © Fotos: Olaf Malzahn Schlutup - Dass es auf einem Schulhof nicht unbedingt immer leise zugehen kann,  versteht  sich  von selbst. Doch was an diesem Tag im Schatten der Willy-Brandt-Schule, Beim Meilenstein 2, geboten wird, ist schon extrem. Das Kreischen dreier Motorsägen gleichzeitig offenbart    eine    ohrenbetäubende Lärmkulisse. „Wir helfen der Schule beim Umgestalten des Schulhofes, und dazu sind wir dabei, vier Tannen sowie eine große Kiefer und Kleinholz abzunehmen und abzuräumen ", schildert Christian Kröger von der Freiwilligen Feuerwehr Schlutup das Geschehen. Der Wehr-führer ist zusammen mit zwölf aktiven Feuerwehrleuten und zehn Jugendlichen von der Jugendfeuerwehr vor Ort. „Wir arbeiten mit drei Sägen; das geht dann immer recht zügig", so Kröger - in drei Stunden sei man hier durch. Beobachtet wird die  Szenerie von Christiane Haberkorn. Die Garten-  und  Landschaftsarchitektin hat vom Schulverein in Abstimmung mit Schulleiter Kai Kuchenbecker den Auftrag bekommen, das Aussehen des Schulhofes zu überarbeiten. „Mit einem Vorentwurf soll das ganze Projekt ins Laufen gebracht werden", sagt die Expertin. Und dass etwas geschehe, sei auch dringend notwendig gewesen. „Das waren früher hier mal Weihnachtsbäume, die viel zu dicht am Gebäude eingepflanzt worden sind", analysiert sie. Entsprechend seien durch die Pflanzen zum Teil schon Schäden an den Dachrinnen und am Gebäude selbst entstanden. „Die Fällaktion war nun vordringlich, da ja nach dem 15. März aufgrund der beginnenden Brutsaison der Vögel kein Baum mehr entfernt werden darf", ergänzt sie.   Auch einige Schüler und Eltern sind gekommen, um das Vorhaben tatkräftig zu unterstützen. Die zwölfjährigen Zwillingsbrüder Alex und Maxi, die gerade dabei sind, abgesägte Holzreste in einen Container zu laden, sind allerdings in Doppelfunktion dabei. „Wir gehen hier auf die Schule und sind dazu noch in der Jugendfeuerwehr", erzählen sie in voller Leuchtmontur. Sie wünschen sich zukünftig vor allem mehr Sitzplätze auf ihrem Schulhof. Fragt man die Expertin entsprechend nach ihren konkreten Plänen, so ist der Wunsch der beiden Jungen schon angekommen. „ Eine Chill-Ecke mit Sitz- und Liegeflächen für die Schüler wird es auf jeden Fall geben", erklärt Christiane Haberkorn, „und dann sollen da noch verschiedene Spielgeräte hin; an der Seite wollen wir zum Beispiel eine schöne Tunnelrutsche aufstellen." Allerdings räumt sie ebenfalls ein, dass eine Überplanung der Gesamtfläche mit der Schwierigkeit behaftet sei, genug Platz für eine Rettungsgasse für die Feuerwehr offen lassen zu müssen. „Das ist schon ein Handicap", bestätigt auch Kai Kuchenbecker, der als Nachfolger von Georg Schopenhauer erst seit Anfang dieses Monats die Willy-Brandt-Schule in Schlutup leitet. „Wir wollen Schule verändern; das ist dringend notwendig, wenn man sich den Schulhof anguckt. Es müssen dringend mehr Spielmöglichkeiten für die Kinder geschaffen werden", resümiert er. Denn wenn sich die Kinder in den Pausen nicht ausreichend bewegen könnten, würden sie den Frust mit in die Klassen nehmen, argumentiert der Pädagoge, der in seiner Grund- und Gemeinschaftsschule rund 580 Schüler und 50 Lehrer hat. Insgesamt geht Kuchenbecker bei der Maßnahme von einer Inves-tition über knapp 250 000 Euro aus. „Die Verschönerung des Schulhofes an unserem zweiten Standort, der Schlutuper Kirchstraße, ist da eingeschlossen." Rund 17 000 Euro hätten die Schüler bereits durch eigene Leistung im Laufe mehrerer Jahre eingeworben. „Nur reicht dieses Geld gerade für die Startphase", so Kuchenbecker. Jetzt müssten deswegen noch Anträge an Stiftungen geschrieben werden - „ich hoffe, dass wir in einem Jahr oder auch anderthalb Jahren jeweils einen neuen Schulhof haben."
Aus sicherer Distanz beobachten die Helfer, wie der meterhohe Nadelbaum auf dem Schulhof zu Boden fällt.
Mit Kosten von rund 250 000 Euro rechnen wir schon. Entsprechend setzen wir auch auf die Stiftungen."
Schulleiter Kai Kuchenbecker